Facetten des Niederdeutschen
Schnipsel
Groth-Jahr 2019: 4. Abendfrȩden (Gedicht und Vertonung)

„Abendfrȩden‟ ist Oktober/November 1851 entstanden und seit der ersten Auflage im „Quickborn‟ enthalten. Das Gedicht wurde 19 mal vertont, am bekanntesten von Carl Stiehl.
De Welt is rein so sachen,
As leeg se deep in Drom,
Man hört ni weenn noch lachen,
Se´s lisen as en Bom.
Se snackt man mank de Blæder,
As snack en Kind in Slap.
Dat sünd de Wegenleder
Vær Köh un stille Schap.
Nu liggt dat Dörp in Dunkeln
Un Nȩwel hangt dervær.
Man hört man ȩben munkeln,
As keem´t vun Minschen hȩr.
Man hört dat Veh int Grasen,
Un Allens is in Frȩd,
Sogar en schüchtern Hasen
Sleep mi vær de Föt.
Das wul de Himmelsfrȩden
Ahn Larm un Strit un Spott,
Dat is en Tid tum Bȩden -
Hör mi, du frame Gott!