Facetten des Niederdeutschen
Schnipsel
Ostfälisch
Der Begriff "Ostfälisch" ist eine sprachwissenschaftliche Neuschöpfung, die sich an die Gliederung des Sachsenstammes des Frühmittelalters anlehnt (Westfalen, Engern, Ostfalen und Nordalbinger).
Die besonderen Kennzeichen des Ostfälischen sind:
1. Der im Plattdeutschen übliche einheitliche Objektfall ist bei den Personalpronomen nicht aus dem Dativ sondern dem Akkusativ entstanden: statt mi, di: mick/meck, dick/deck. (So: "Wat geiht meck dat an!" Wilhelm Busch: Max und Moritz). Auch: öhn(e), üsch und jück statt nordniederdt. em, uns, jo/ju.
2. Vor -el, -en, -er ist ein langer Vokal verkürzt: Lepel [lÉ›:pl] wird im Ostfälischen zu Leppel [lÉ›pl]/Löpel [lœplÌ©], Peper [pÉ›ËpÉ] zu Pepper [pÉ›pÉ], Beek [bÉ›:k] zu Bike [bɪkə], beter [bÉ›ËtÉ] zu better [bÉ›ËtÉ] usw..
3. Das Partizip Perfekt hat die Vorsilbe e-: "Wi hebbet esegget" `Wir haben gesagt´