Facetten des Niederdeutschen

Schnipsel


Sprachgeschichte: die Hanse-Zeit


"Es ist merkwürdig, wie die Größe und der Niedergang der Hanse sich genau in Ausbreitung und im Verfall des Niederdeutschen spiegelt", schreibt Dollinger als Fazit (Die Hanse, S. 344)
Anfangs waren die Beschlüsse (Rezesse) der Hansetage lateinisch abgefasst, ab 1396 in Niederdeutsch. Die Texte basierten auf dem Niederdeutsch, das in Lübeck gesprochen wurde, das sich als Sprache der Diplomatie und des Rechts in den Städten mit lübschem Recht und im Handel durchsetzte. Sie wurde zur offiziellen Schriftsprache, die die lokalen Dialekte des Mittelniederdeutschen überdachte und wurde im gesamten Handelsraum der Hanse in Nordeuropa, verwendet.
Sie strahlte auf andere Sprachen aus: Man schätzt, dass ein Drittel der schwedischen Wörter hansischen Ursprungs sind.
Mit dem Niedergang der Hanse verlor auch die niederdeutsche Sprache sehr schnell ihre Bedeutung.