Facetten des Niederdeutschen
Schnipsel
Westfälisch
Das Westfälische hat schon seit dem Mittelalter eine Sonderstellung im Niederdeutschen.
Die Besonderheiten heute sind knapp zusammengefasst:
1. Kürzendiphthonge (Doppel-Selbstlaute), wie
iäten [iÉ›tn] `essen´, Miälk [MiÉ›lk] `Milch´
Bieke [biəkə] `Bach´, Biebe [biəbə] `Beere´
uopen [uɔÉpn] `offen´, fruorn [fruɔÉn] `gefroren´
üöwer [yœÉvə] ´über´
2. das tonlange a
maken `machen´ wird zwar so geschrieben wie sonst im Plattdeutschen, aber ausgesprochen: [ma:kn] statt [mɔ:kn]
3. die bewahrte Aussprache s-k und s-ch
Schole [ʃko:lə] `Schule´, wasken [vaʃkn] `waschen´
4. die Ausprache des g als ch
Gaus [xaus] `Gans´
Das Westfälische hat eigene Schreibungen, die von der Sass´schen abweichen.