Offener Brief an die Mitglieder, Freunde und Unterstützer
des Vereins Institut für niederdeutsche Sprache
Worum geht es? Im August 2011 beschloss der Vorstand des INS eine Online-Version des Plattdeutsch-hochdeutschen Wörterbuchs von Wolfgang Lindow erstellen zu lassen, im September wurde ich mit der Aufgabe beauftragt. Das Wörterbuch war am 31.12.2011 gleich zweimal im Internet vorhanden, und zwar vereinbarungsgemäß öffentlich zugänglich auf der Site www.ins-db.de und zuvor seit dem 13. Dezember 2011 passwortgeschützt unter www.lindow.plattbiblio.de, wo das INS eine Vorabversion einsehen und die täglichen Fortschritte der Arbeit begutachten konnte. Am 31.12.2011 wurden von mir Prof. Peters und Dr. Lesle und Dr. Goltz per E-Mail darüber informiert, dass sie sich jetzt die abgeschlossene Version ansehen könnten.
Alles gut gelaufen, sollte man meinen. Was dann aber folgte, führte zu dem oben genannten Rechtsstreit. Das INS behauptete, das Wörterbuch sei nicht rechtzeitig abgeliefert worden, zahlte die bereits vereinnahmten Bundesfördermittel zurück und weigerte sich, mir den vereinbarten Lohn für meine Arbeit zu zahlen. Das INS muss nun die Kosten für die Erstellung des Wörterbuchs aus eigener Tasche bezahlen, obwohl die Fördermittel vorhanden waren. Dieses Vorgehen konnte auch nach Ansicht des Landgerichts Bremen „nur als unprofessionell“ bezeichnet werden. Ich habe die Vorgänge auf meiner Internetseite www.plattbiblio.de dargestellt.
Wer das INS in den letzten Jahren verfolgt hat, beobachtet mit Sorge, dass zunehmend der Kampf um Einfluss die satzungsgemäße Arbeit lähmt, und zwar über das INS hinaus.
„Das“ INS? Das INS besteht aus dem Vorstand und zwei Geschäftsführern. Der eine Geschäftsführer hat seit über einem Jahr Kontaktverbot zu mir, nachdem er meine Online-Version des Lindow sehr positiv beurteilt hat. Und der Vorstand teilt als Antwort auf einen Vergleichsvorschlag von mir noch im Januar 2012 mit, dass er in dieser Sache gar nicht zuständig sei.
Man darf schon gespannt sein, wie der Vorstand seine Rolle nach über einem Jahr Abstand sieht und was der andere Geschäftsführer zum Vorgehen seiner Kollegen zu sagen hat.
Vielleicht wird ja das INS wieder eine Institution, der man vertrauen kann und die eingegangenen Verträge nicht zu brechen versucht. Es droht übrigens ein weiterer Streit, diesmal um die Plattdeutsche Bibliographie und Biographie (PBuB). Hier hat das INS erst gegen eine vertragliche Vereinbarung verstoßen und anschließend alle Verträge die PBuB betreffend "gekündigt". Mehr dazu siehe unter www.plattbiblio.de.
Von innen heraus ist die Geschäftsführung kaum zu einer Erneuerung fähig. Ob das INS sich ändert, liegt also letztlich in der Hand der Mitglieder, Freunde und Unterstützer des INS.
18. April 2013
Peter Hansen
Immergrünweg 2, 22049 Hamburg
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Eine Dokumentation der Vorgänge > > >